Benefizkonzert in Neukieritzsch - Ein Lied für Japan

"Ein Lied für Japan" - unter diesem Motto stand ein Benefizkonzert, zu dem am späten Sonnabend-Nachmittag der Gemischte Chor Neukieritzsch in den Festsaal der Gemeinde eingeladen hatte. Den japanischen Gästen vom Verein "Japan in Leipzig" konnte anschließend ein Scheck in Höhe von 1440,50 Euro überreicht werden.

"Ein Lied für Japan, wie das schon klingt, als ob man im Unglück noch Lieder singt" - dies ist die erste Strophe eines Gedichtes, das am Sonnabend-Nachmittag das Programm eines Benefizkonzertes zierte, das mit Sicherheit in die Annalen des kulturellen Lebens des Landkreises eingehen wird. Denn die unter anderem über die LVZ verbreitete Ankündigung zu diesem erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem das Gros der Mitwirkenden noch nichts von ihrem Mitwirken wussten.

"Am Montag nach der Katastrophe habe ich am Küchentisch gesessen und darüber nachgedacht, wie wir von hier aus den Not leidenden Menschen in Japan helfen können", erzählt die Vorsitzende des Gemischten Chores Neukieritzsch, Christine Vetter. Auf die Idee eines Benefizkonzertes gekommen, habe sie den Sonnabend-Termin mit ihrem Mann Viktor abgestimmt, seines Zeichens Leiter des Klangkörpers sowie des Männerchores Bad Lausick, bei der Gemeinde erfolgreich um die Nutzung des Festsaales angefragt und umgehend die Medien informiert. "In diesem Moment hatte ich noch keinen einzigen Sänger respektive keine einzige Sängerin sicher, dafür die Gewissheit, dass ich mich auf sie 100-prozentig verlassen kann", so Christine Vetter. Und sie sollte nicht enttäuscht werden, standen doch vorgestern alle Mitglieder des Chores auf der Bühne, dazu das Doppelquartett des Männerchores Bad Lausick, Kinder des Nachwuchsorchesters Neukieritzsch-Regis, das Ensemble "Animato" sowie drei japanische Musikerinnen aus Leipzig.

Eine von ihnen, die Sopranistin Hitomi Okuzumi, ließ die Konzertbesucher an ihrer großen Sorge bezüglich eines atomaren Supergaus teilhaben. "Ich habe Angst, am Morgen den Fernseher einzuschalten", so das Mitglied des Vereins "Japan in Leipzig". Über die Sängerin werden die 1440,50 Euro, die die Besucher des Konzerts spendeten, an die Japanisch-Deutsche Gesellschaft weitergeleitet. Darüber, dass eine solch hohe Summe zusammengekommen ist, freute sich auch Konzertbesucher Steffen Dost. "Sicher ist Japan ein hoch industrialisiertes Land mit den entsprechenden finanziellen Mitteln", so der Neukieritzscher. "Aber im Angesicht einer solchen Katastrophe ist jedes Land der Welt auf die Hilfe anderer Länder angewiesen."

Eine Katastrophe, die derzeit auch in Neukieritzsch bei Alt und Jung Gesprächsthema Nummer eins ist. "Mein Kind fragt mich regelrecht Löcher in den Bauch zum Thema Atomenergie und will wissen, warum wir Atomkraftwerke haben", so Daniela Volz, deren Klarinette spielender Sohn Moritz am Sonnabend durch das Programm des Nachwuchsorchesters führte. Derweil hatte Frank Börner vom Bad Lausicker Doppelquartett bereits eine Antwort auf die Frage gefunden, wie er nach dem Erdbeben helfen könne. "Ich helfe, indem ich singe, und deshalb ist dieses Konzert nicht irgendeine Veranstaltung, sondern vielmehr eine ganz besondere."

Artikel in der Leipziger Volkszeitung vom 21.03.2011

 

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